Wo Nebel um Häuser und Bäume streift
ist Stille nicht mehr weit.
(© Monika Minder)
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Geöffnet durch die Sommerwelt,
Lebendigkeit war offenbar.
Langsam, da der Nebel fällt
wird Tiefes wieder sichtbar.
Wir sprechen mit dem Wind,
Lichter spiegeln sich in Pfützen.
Irgendwo, es lacht ein Kind
und keine Erfahrung will nützen.
Bäume, wie Lieder in Moll,
trostlos, nackt und matt.
Weil alles bald sterben soll,
wie jedes kleine Blatt.
(© Hanna Schnyders)
S P R U C H kurz
Es gibt gar mannigfache Nebel, doch immer ist dieselbe Sonne wieder da.
(Hans Ossenbach, 1874-1945)
Zwischen Tau und Nebeldampf ganz zart
verneigt sich eine Sonnenblume ins frische Grab.
Leise, zärtlich singend, legt müde sie ihr Haupt,
als wäre nichts leichter als ihre welke Haut.
(© Beat Jan)
N E B E L - S P R U C H
Wenn es von der Sonnenwärme aus den Tälern und den Wäldern dampft, wie warm schwillt da auch das Menschenherz! Diese phantasieschwangeren Nebel, was gebären sie alles!
(Richard Dehmel,1863-1920)
Wo der Verfall nicht mehr zu leugnen ist,
singt die Amsel traurig durch Nebelschleier.
Jetzt, wo der Abend mitten im Tag einfällt,
trösten wir uns mit Apfelsüsse und Träumen,
die sich im Heimweh spiegeln
und in Wunden, die vernarben.
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
Nebel ist das Glück der Beschaulichkeit.
(© Monika Minder)
Nebel am Boden, wie deine Worte,
die mich ins Laub morden.
Ohne Grund wird das Trübe schrill,
das mich gefangen hielt.
(© M.B. Hermann)
N E B E L - S P R U C H
Das Lied mit seinen Tönen kommt daher, zu schmelzen und zu vergnügen die Seele; es gleicht sanften Nebeln, die sich, dem See entsteigend, in schweigende Täler ergiessen.
(James Macpherson, 1736-1796)
Der Nebel hat alles
in seine Totenwäsche geschlagen das Wasser
Bricht durch Fenster und Türen es treibt
Meine Schätze davon die Deckel aufgeklappt
Als wäre es Plunder des Nebelhorn
Spielt seine tragische Weise
Eine Weile schwimmen Gäbelchen Erstausgaben
Die selbstgefällige Dielenuhr mit einem
Zeitgefühl das schon lange nicht mehr
Intakt ist und die geputzten Blumenzwiebeln
Allen voran die Morgen- und Abendgrüsse
Unserer Hände sieben Jahre unter dem
Dachfirst gestapelt sie sinken
Ins schwarze dampfende Wasser.
Es ist schön über den Dingen stehn
Wenn die Flut ansteigt.
Dieser trübe Nebel von Jahren.
All diese Jahre voll Nebel.
(© Sarah Kirsch, 1935-2013, deutsche Schriftstellerin)
aus: sämtliche Gedichte 2005, Deutsche Verlagsanstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH. Hier veröffentlicht mit Genehmigung von Random House GmbH, München.
N E B E L - S P R U C H
Ich hab es gerne drum, wenn Nebel liegt: es ist so traulich und so heimisch dann auf Erden.
(Cäsar Flaischlen, 1864-1920)
Die Äste hängen
mit welkem Glanz
im trüben Tag,
nach Wunder
schauernd,
nur wie ein Spalt
von Licht.
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
Wo Nebel sich lichtet, tanzen bunte Blätter.
(© Monika Minder)
Kühler wird die Sonne im Dunst des Nebels,
wir möchten es halten, das Verschwommene;
was anderes können wir nicht.
Nur ein Duft, ein Augenblick der Süsse,
wenn die Sonne uns segelbreit die Gedanken bricht.
Wir ahnen, wie wir treiben, leider nicht.
(© M.B. Hermann)
Novembrige Züge
kreisen in den Gesichtern
der in kühler Eile vorbeihastenden
Menschen, die sich im
Grössenwahn dessen
was brauchbar ist,
nicht sinnvoll,
Werte aus der Nase
vernebeln lassen.
(© Monika Minder)
Von dem Berge, durch die niedern Föhren
Stieg ich langsam, Abenddämmerschein
Grauer Winter war's, hoch über Nebelwogen,
Die von unten aus dem Thal herzogen,
Tönte rauh der Wildgans grelles Schrein.
Hinter winterkahlen Lindenhecken
Lag als wollten sie es schützend decken,
Still das weisse, rotbedachte Haus.
Träumend staunen in den alten Garten, -
Wollen sie ein Wunder stumm erwarten? -
Fenster, heimlich blinkende, hinaus.
Müde flüchtend aus den lauten Wogen
Hat es sehnend heimwärts mich gezogen.
Und das Leben, das ich gerne liess,
Tausch ich nun mit trautem Paradies.
(Heinrich Vogeler, 1872-1942, deutscher Schriftsteller)
Es dampft über dem Boden ein Nebelweiss,
noch ragen Bäume aus dem trüben Geist.
Ab Mittag soll es lichter werden,
damit wir sehen, wie tote Blätter
sich in Liebe erden.
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
Im Dunkeln liegt der Zauber.
(© Monika Minder)
Es nebelt um uns,
wir üben das Leiserwerden.
Was nicht verstummt,
darüber lass uns reden.
(© Monika Minder)
Es streut der Wind
uns grau ins Aug,
die Welt so ausgeraubt
und taub.
Entfliehend die Tage
und doch unendlich träge,
wie dicker Morgennebel
wollen uns seine Lieder
in die Seele tropfen.
(© Monika Minder)
Wir wollen uns immer die Hände halten,
Damit unsre Seelen nicht in den kalten,
Notvollen Nächten einsam erfrieren.
Wir wollen uns immer tiefer finden,
Damit wir uns nicht wie die armen Blinden
Im schwarzen Walde traurig verirren.
Wir wollen uns immer die Hände halten,
Damit wir uns nicht zu tief in die Falten
Des unendlichen Lebens verlieren.
(Francisca Stoecklin, 1894-1931, Schweizer Schriftstellerin)
Wer kann die Liebe noch sehen
in einem Vorhang aus Nebel,
wo Melodien der Tristesse wehen
und bunte Blätter
immer seltener werden?
(© Monika Minder)
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Bild-Text:
Das Schöne braucht das Trübe.
(© Monika Minder)
Über still verträumten Wegen
zieht einem Teppich gleich
ein weisser Nebel.
In den engen Räumen,
wo sich Stille lauter meldet,
hören wir die Vögel träumen.
(© Monika Minder)
Würde der Nebel
die Sorgen vertreiben
und unsere Sehnsucht
mit leuchtenden Blättern stillen
die fallen aushalten,
wäre alles Vertrauen.
(© Monika Minder)
Nebel neeeeeblt Nebel
neblt Neeeee-bl
drch Nbl
N-N-N
(© M.B. Hermann)
Man könnte meinen, es gehe alles unter im Nebel, sogar die Katzen werden leiser. Die Wahrnehmung kann fast bedrohlich wirken, einengend, aber auch beschützend und geborgen.
Überwältigende Naturphänomene können wir in der Höhe beobachten, wenn wir auf ein Nebelmeer schauen und unseren Blick schweifen lassen.
Nebel tritt in vielfältiger Gestalt auf und die Bedrohlichkeit kann sich nicht nur in der Seele ausdrücken, sondern auch in der Natur. Nebel in Kombination mit schwerer Luftverschmutzung, die uns nicht erst im Herbst zum Nachdenken anregen sollte.
(© Text von Monika Minder)
Keine Sterne, wo der Nebel ins Auge tropft, wo wir wissen, was zu tun ist, es aber nicht tun.
(© Monika Minder)
Im Nebel lässt sich gut aufbrechen, wohin man will, wenn man weiss, wohin man will.
(© Monika Minder)
Der Nebel steigt, es fällt das Laub; Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden!
(Theodor Storm, 1817-1888, deutscher Schriftsteller; Oktoberlied)
Wo der Nebel dampft, braucht man einen Wörtergarten.
(© Monika Minder)
Wer sich der Stille getraut, lässt Worte in die Seele dringen.
(© Monika Minder)
Wir ahnten nur die Ewigkeit des Augenblicks, und dass die Seelen sich ganz nahe waren.
(Francisca Stoecklin, 1894-1931, Schweizer Schriftstellerin; aus: die Lichtung, zwei letzten Zeilen)
Wo sich die Seele im Nebel verlieren kann, fängt alles von vorne an.
(© Monika Minder)
Nebel zogen und es tropfte. Die schöne Zeit war dahin. Der letzte Tag vorbei.
(Paul Busson, 1873-1924, österreichischer Schriftsteller)
Die Felder haben sich mit einem Schleier bedeckt. Dein Glück der Seele Leck.
(© Monika Minder)
Ob es besser ist, nach der Sehnsucht zu schweben, wo Nebel sich nie setzt?
(© Monika Minder)
Was sich nach Licht sehnt ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.
(Bettina von Arnim, 1785-1859, deutsche Dichterin)
Nebel dampft wie die erste Dampfmaschine, die uns zog, wohin wir vielleicht nie wollten; wollen mussten.
(© Monika Minder)
Alle Irrtümer des Menschen sind ein Nebel der Wahrheit.
(Johann Gottfried von Herder, 1744-1803)
Gute Boten sind weiss wie Tauben.
(© Monika Minder)
Solange keine Wolken da sind, freue man sich des himmlischen Lichts.
(Theodor Fontane, 1819-1898)
Ist die Seele hell, spielt das Wetter keine Rolle.
(© Monika Minder)
Kürze begehr ich, und ich verirr in das Dunkel.
(Horaz, 65-8 v.Chr.)
Ohne durch den Nebel zu gehen, entsteht kein Glück.
(© Monika Minder)
Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen.
(Eduard Mörike, 1804-1875)
Im Abgeschiedenen lichtet sich das Trübe.
(© Monika Minder)
Wahrheit ist eine Fackel, die durch den Nebel leuchtet, ohne ihn zu vertreiben.
(Claude Adrien Helvétius, 1715-1771)
Das Schöne braucht das Trübe.
(© Monika Minder)
Dass wir doch lernten, vor allem aushalten und nicht urteilen!
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)
Wo eine Kerze brennt ist kein Nebel.
(© Monika Minder)
Licht ist mehr als Farbe.
(Kurt Kluge, 1886-1940)
Was wäre alles ohne Hoffnung.
(© Monika Minder)
Die ganze Welt ist zum Verzweifeln traurig.
(Nikolaus Lenau 1802-1850)
Im Dunkeln liegt der Zauber.
(© Monika Minder)
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fliessen.
(Eduard Mörike, 1804-1875, deutscher Lyriker)
Es ist mitunter,
als wären alle Fäden abgeschnitten...
als wäre alles um dich her
weitab und leer,
ein toter Raum,
und du dir selbst ein fremder Traum...
...als käme nie die Sonne wieder,
als klänge nie ein Lied mehr durch,
als höre alles langsam auf...
und plötzlich flimmert's durch die Wolken
und plötzlich trifft ein Klang ans Ohr
und leise fliegt auf goldenem Flügel
ein Schmetterling am Weg empor!
(Cäsar Flaischlen, 1864-1920, deutscher Lyirker)
Dichter Nebel verhüllt den Himmel.
Graues Gewölk an der Berge Hang
Wehrt mir den Blick, der die Liebste sucht
Weit in der Ferne schon Monde lang.
O hätt' ich die Macht, mit dieser Hand
Riss' ich den Wolkenschleier fort,
Der mir meine Liebste verbirgt
Monde lang schon am fernen Ort.
(Cambodschaer Liebeslied, Volkslied)
Quelle: deutsche-liebeslyrik.de
Wie mit Flor bezogen ist der Himmel,
Graue Nebel sinken feucht und schwer,
Und der Raben hungriges Gewimmel
Zieht auf Stoppelfeldern hin und her.
Blätter rauschen auf den öden Wegen,
Die ich froh und glücklich einst betrat;
Rauhe Lüfte hauchen mir entgegen,
Und durchschaueren die Wintersaat.
Ringsumher ist jede Spur verschwunden
Von des Sommers Lieblichkeit und Lust.
Nur in tiefen, unheilbaren Wunden
Regt sich noch sein Bild in meiner Brust.
Nur die Hoffnung hebt durch frische Farben
Die verblichne, freudenleere Welt;
Sammelt auch auf öden Fluren Garben,
Die sie in der Zukunft Felder stellt.
(Charlotte von Ahlefeld, 1781-1849, deutsche Schriftstellerin)
Du trüber Nebel, hüllest mir
Das Tal mit seinem Fluss,
Den Berg mit seinem Waldrevier,
Und jeden Sonnengruss.
Nimm fort in deine graue Nacht
Die Erde weit und breit!
Nimm fort, was mich so traurig macht,
Auch die Vergangenheit.
(Nikolaus Lenau, 1802-1850, österreichischer Schriftsteller)
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